19 Fragen zu SAP S/4HANA

Was ist SAP S/4HANA? Welche Vorteile hat SAP S/4HANA? Oder wie gelingt der Umstieg auf die neue ERP-Suite von SAP? Fragen über Fragen. Hier finden Sie die Antworten.

SAP S/4HANA ist das SAP-Produkt der Stunde – ein integriertes und intelligentes ERP-System, mit dem Unternehmen ihre Geschäftsprozesse messbar verbessern und erheblich beschleunigen können.

Worum es bei SAP S/4HANA genau geht, wo die Vorteile der neuesten ERP-Suite von SAP liegen und wie der Umstieg am besten gelingt – die Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier.

1. Was ist SAP S/4HANA?

SAP S/4HANA ist das Kernprodukt der SAP SE. Es handelt sich um eine umfassende Softwarelösung für Unternehmen, auch ERP-Suite genannt. SAP S/4HANA wurde 2015 vorgestellt und ist der Nachfolger von SAP ECC 6.0 (SAP ERP).

Das Kürzel SAP S/4HANA steht für SAP Business Suite 4 SAP HANA. Das „S“ im Produktnahmen bedeutet simple (einfach), die „4“ steht für die vierte ERP-Produktgeneration und „HANA“ für die dem Produkt zugrundeliegende HANA-Datenbank.

Das Kürzel ERP steht für Enterprise-Resource-Planning. Mit einem ERP-System wie SAP S/4HANA planen und steuern Unternehmen ihre Ressourcen und Geschäftsprozesse. SAP S/4HANA ist also eine Software für Business-Anwendungen – für kleinere Unternehmen ebenso wie für Konzerne, für SAP-Bestandskunden ebenso wie für Neukunden von SAP.

Ziel eines solchen ERP-Systems ist es, einen effizienten Wertschöpfungsprozess zu gewährleisten und alle Abläufe im Unternehmen immer weiter zu verbessern.

Als digitaler Kern von Unternehmen ist SAP S/4HANA die Basis für alle wesentlichen, unternehmenskritischen Geschäftsprozesse. Dazu gehören unter anderem Bereiche wie Finanzen und Controlling, Beschaffung, Logistik und Verkauf.

Einer der wesentlichen Unterschiede zu anderen ERP-Lösungen ist, dass SAP S/4HANA mit SAP HANA auf einer In-Memory-Datenbank basiert. Eine solche In-Memory-Datenbank nutzt den Arbeitsspeicher als permanenten Datenspeicher. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist damit deutlich höher als bei klassischen Datenbank-Architekturen.

Da die Prozesse in Echtzeit verarbeitet und analysiert werden können, bezeichnet man SAP S/4HANA auch als Echtzeit-ERP-Suite.

Für SAP S/4HANA stehen verschiedene Betriebsmodelle zur Verfügung: SAP S/4HANA kann zum Beispiel On-premise (vor Ort im Unternehmen) oder in der Public- oder Private-Cloud betrieben werden.

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2. Was ist die SAP S/4HANA Cloud?

SAP bietet verschiedene Cloud-Lösungen an. Unterschieden werden für SAP S/4HANA vor allem zwei Cloud-Lösungen, die

  • SAP S/4HANA Cloud, Public Edition (Public Cloud) und die
  • SAP S/4HANA Cloud, Private Edition (Private Cloud).

Die SAP S/4HANA Cloud, Public Edition (auch: RISE with SAP S/4HANA Cloud, Public Edition) ist ein Software-as-a-Service-Angebot (SaaS).

Frühere Bezeichnungen für diese Lösung lauteten Multi-Tenant-Edition, SAP S/4HANA, Essential Edition oder auch Cloud ES.

Im Falle der Public Cloud mieten Unternehmen die Software und zahlen eine monatliche Gebühr. Der Anbieter (in diesem Fall SAP) stellt dafür die Hardware bereit. Zudem kümmert er sich um die Infrastruktur und um die Installation der Applikationen. Der Betrieb und die Wartung der Software sowie die Administration erfolgen ebenfalls durch den Provider.

Insgesamt verringert sich durch die Cloud der operative Aufwand für Unternehmen deutlich. Zudem muss keine eigene Hardware mehr bereitgestellt, betrieben und gepflegt werden.

Unternehmen werden so flexibler und können schneller auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren. Regelmässig stellt SAP seinen Kunden Updates, branchenspezifische Kernfunktionen und Innovationen zur Verfügung – Cloud-Kunden sind auf diese Weise immer „up to date“.

Die zweite Hauptlösung ist die SAP S/4HANA Cloud, Private Edition (auch: RISE with SAP S/4HANA Cloud, Private Edition).

Frühere Namen lauteten Single Tenant Edition, SAP S/4HANA Cloud, Extended Edition oder auch Cloud EX.

Lizensiert wird die Private-Cloud-Variante als „Software Subscription“. Die Software wird demnach von SAP bereitgestellt und betrieben und bei einem Hyperscaler gehostet.

Der grosse Vorteil der Private Cloud ist: Der Scope entspricht dem der On-Premise-Variante. Die Lösung verbindet den vollen Funktionsumfang und die Erweiterbarkeit einer On-Premise-Lösung also mit den Vorteilen der Cloud.

Unternehmen können die Private Cloud mit dem Greenfield- oder dem Brownfield-Ansatz einführen oder den Weg der selektiven Migration wählen.

Entscheidet sich ein Unternehmen für diese Variante „mit RISE“, profitiert es von einer ganzen Reihe von Werkzeugen und Methodiken. Diese Lösungen erleichtern die digitale Transformation und den Weg in die Cloud – und zwar unabhängig vom Ausgangs- und Startpunkt und dem gewählten Tempo.

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3. Warum hat die SAP die ERP-Suite SAP S/4HANA entwickelt?

SAP S/4HANA ist nicht nur ein Upgrade des bisherigen ERP-Systems von SAP.

Die neue, intuitiv zu benutzende Bedienoberfläche, die Nutzung der In-Memory-Datenbank SAP HANA als Grundlage für Echtzeitprozesse, die Vereinfachung von Prozessen, die Nutzung der Künstlichen Intelligenz – all das machte eine grundlegend neue Architektur und ein vereinfachtes Datenmodell erforderlich.

Anders gesagt: Eine Anpassung reichte aufgrund dieser grundlegenden Veränderungen nicht aus. SAP S/4HANA kann aufgrund der vereinfachten Architektur nun auch Prozesse unterstützen, die bisher nicht umsetzbar waren – auch und gerade mit Blick auf die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle.

4. Warum sollten Unternehmen auf SAP S/4HANA umstellen?

Einer der Gründe für die Umstellung auf SAP S/4HANA ist die Ende 2027 (optional bis Ende 2030) auslaufende Wartung für die Business Suite 7 (SAP ECC 6.0 u. a.).

Wichtiger als das Wartungsende aber ist die Ausrichtung von SAP S/4HANA auf die Anforderungen der Digitalisierung – auf digitale Geschäftsprozesse, auf Trends wie digitale Plattformen, auf die User Experience oder auch auf neue Technologien wie Cloud Computing und Machine Learning.

In diesem Sinne ist der Wechsel aus SAP S/4HANA die Chance für eine grundlegende, strategische Neuausrichtung von Unternehmen.

SAP S/4HANA schafft die Möglichkeit, die Vorteile der Digitalisierung in messbare Ergebnisse umzuwandeln. Zudem können Unternehmen die Komplexität von IT-Landschaften reduzieren und effizienter als in der Vergangenheit mit weiter steigenden Datenmengen umgehen.

Die Basis für all das ist die In-Memory-Technologie der SAP-HANA-Datenbank, die im ERP-Segment und für SAP einen technologischen Durchbruch markiert.

Mit ihrer Hilfe sind keine zeitaufwendigen Aggregierungen von Daten mehr nötig, etwa im Vorfeld von Analysen. Die Datenbank kann Abfragen in Echtzeit durchführen und auch umfangreiche Datenmengen in Bruchteilen von Sekunden verarbeiten und analysieren.

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5. Für was steht SAP HANA?

SAP HANA ist der Name der Datenbank, auf der SAP S/4HANA ausgeführt wird.

Grundlage der HANA-Datenbank ist die In-Memory-Technologie. Diese Technologie nutzt den Arbeitsspeicher zugleich als Datenspeicher. Dadurch steigt die Geschwindigkeit beim Datenzugriff und bei der Datenverarbeitung.

Aber HANA ist mehr als nur eine Datenbank – SAP hat SAP HANA in den vergangenen Jahren zur Plattform weiterentwickelt, mit der sich Anwendungen integrieren und entwickeln lassen. Ein Vorteil gegenüber anderen Datenbanken: SAP HANA ist bereits für betriebswirtschaftliche Anwendungen optimiert.

Die In-Memory-Technologie ermöglicht es, transaktionale (OLTP) und analytische Operationen (OLAP) im gleichen System zeitgleich durchzuführen.

Im Unterschied zu anderen Datenbanken liegen die Daten dazu sowohl in einem zeilenorientierten als auch in einem spaltenorientierten Format vor – und nicht ausschliesslich in einem zeilenorientierten Format, wie in vielen anderen Datenbanken. Gerade für analyseorientierten Anwendungen erweisen sich spaltenorientierte Datenbanken als effizienter.

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6. Was sind die Vorteile einer In-Memory-Plattform?

Lange Zeit war es so, dass grosse Datenmengen nicht im Arbeitsspeicher gespeichert werden konnten. Die Arbeitsspeicher waren teuer, ihre Kapazität limitiert.

In der Folge mussten Unternehmen ihre Daten primär auf Festplattenlaufwerken speichern. Teile der Daten wurden erst dann in den Arbeitsspeicher geladen, wenn sie benötigt wurden. Die Verarbeitung der Daten wurde durch den somit notwendigen Festplattenzugriff aber verlangsamt.

Mit der technischen Entwicklung bei der Hardware änderte sich das. Arbeitsspeicher wurden immer leistungsstärker und günstiger. Zudem entstanden Multicore-Prozessorarchitekturen, die eine Parallelisierung von Speicherzugriffen ermöglichten.

In-Memory-Datenbanken machen sich diese Entwicklungen zunutze: Der Arbeitsspeicher dient zugleich als permanenter Datenspeicher. Dies führt zu deutlich höheren Verarbeitungsgeschwindigkeiten, weil die Daten schneller zur Verfügung stehen. Auf der Festplatte werden die Daten nur noch gesichert und archiviert.

Die Vorteile einer In-Memory-Datenbank wie SAP HANA sind daher vor allem eine deutlich höhere Geschwindigkeit bei der Datenverarbeitung. Transaktionen und Analysen können mit SAP HANA in Echtzeit auf nur einer Plattform durchgeführt werden.

Hinzu kommt, dass SAP HANA die Datenredundanz reduziert und den Flächen- und Hardwarebedarf eines Unternehmens senkt.

Zudem können – aufgrund der hohen Geschwindigkeit und Genauigkeit von SAP S/4HANA – mögliche Ausfälle von Maschinen oder drohende Fehlbestände im Lager früher erkannt und behoben werden.

7. Welche Funktionen hat SAP S/4 HANA?

Mit SAP S/4HANA lassen sich alle Geschäftsprozesse eines Unternehmens managen und steuern, überwachen, vernetzen und analysieren. Die Funktionen der ERP-Suite decken alle wesentlichen Bereiche eines Unternehmens ab.

Zu den zentralen Funktionen gehören Finanzwesen, Personalwesen, Logistik, Fertigung, F&E und Konstruktion, Vertrieb, Beschaffung, Anlagenmanagement, Marketing und Service. Diese Funktionen werden heute nicht mehr als Module, sondern als Lines Of Business (LoB) bezeichnet.

Bestimmte Funktionen sind bereits im digitalen Kern enthalten, andere stehen als zusätzliche Lösungen zur Verfügung. Diese Lines of Business Solutions bieten einen erweiterten Funktionsumfang, müssen aber gegebenfalls gesondert lizenziert und installiert werden.

Mit SAP Fiori steht Anwendern zudem eine einheitliche, rollenbasierte Benutzeroberfläche zur Verfügung. Unternehmen können mit Fiori auch neue Anwendungen entwickeln.

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8. Was sind die SAP Best Practices?

Die SAP Best Practices sind vorkonfigurierte, sofort verfügbare Geschäftsprozesse.

Als Teil von SAP Activate (dem Framework zur Implementierung von SAP S/4HANA) können sie sofort „aktiviert“ und genutzt werden. Die aktivierbaren Instanzen der Best Practices heissen Scope Items.

Besonders interessant sind die Best Practices bei Neuimplementierungen von SAP S/4HANA. Hier bilden sie die Basis, auf der das System aufgebaut wird.

Der Vorteil: Unternehmen sparen Zeit, nutzen vielfach bewährte Standards, reduzieren die Komplexität ihrer gesamten Systemarchitektur und können schneller in den Produktivbetrieb gehen.

Best Practices gibt es für nahezu alle Anforderungen von Unternehmen: für die Migration, die Integration, für Analysen oder die User Experience mit SAP Fiori.

Sie helfen dabei, die Einführung von SAP S/4HANA zu beschleunigen, liefern Anleitungen für Verbesserungen und stehen wie gesagt als schlüsselfertige Standards von Geschäftsprozessen für eine Vielzahl von Branchen und Industrien zu Verfügung.

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9. Welchen konkreten Nutzen bringt SAP S/4HANA?

Der konkrete Nutzen von SAP S/4HANA hängt von den individuellen Zielen eines jeden Unternehmens ab. Klar ist aber:

  • SAP S/4HANA sorgt für mehr Schnelligkeit bei der Datenverarbeitung,
  • vereinfacht Prozesse („Run simple“),
  • senkt die Risiken,
  • schafft neue Möglichkeiten für Analysen und Simulationen und
  • sorgt so insgesamt für bessere Ergebnisse.

Wenn Unternehmen bislang eine Prognose erstellen wollten oder Daten für ihre Materialplanung benötigten, dann mussten sie dazu auf Altdaten zurückgreifen und diese zunächst mühsam ermitteln und zusammenstellen.

SAP S/4HANA hingegen kann Daten in Echtzeit verarbeiten und analysieren. Unternehmen können so mit SAP S/4HANA eine Datenbasis schaffen, mit der schnellere und bessere Entscheidungen im Bereich der Unternehmensstrategie getroffen werden können („SAP Digital Boardroom“).

Hinzu kommt: Mit Hilfe der SAP Business Technology Platform lassen sich Innovationen im Unternehmen schneller entwickeln und umsetzen.

Die Mehrwerte von SAP S/4HANA lassen sich auch in Zahlen belegen:

  • Der Aufwand für die Inventur reduziert sich um bis zu 15 Prozent.
  • Die Kosten für die Logistik sinken im Rahmen von 10 bis 15 Prozent.
  • Der Herstellungszyklus ist um 25 bis 30 Prozent kürzer.
  • Unternehmen können ihre Produktivität um 10 bis 15 Prozent erhöhen.
  • Auch die Gesamtbetriebskosten sinken. Der Speicherbedarf für Daten zum Beispiel ist 10-mal geringer.

So sieht eine zeitgemässe Systemarchitektur mit SAP S/4HANA aus

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10. Welche Vorteile hat SAP S/4HANA?

SAP S/4HANA ist das ERP-System der nächsten Generation. Das System sorgt in vielerlei Hinsicht für schnellere und effizientere Prozesse, Analysen in Echtzeit und schafft so unternehmensweiten Mehrwert.

Zudem ermöglicht SAP S/4HANA die Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen und die Nutzung von neuen Technologien wie AI und Machine Learning.

Mit SAP Fiori bietet SAP S/4HANA zudem eine benutzerfreundliche, intuitiv bedienbare, zeitgemässe Oberfläche. Fiori ist rollenbasiert auf diversen Geräten nutzbar – ob am Laptop im Büro oder auf Tablets oder Smartphones.

Zu den Vorteilen von SAP S/4HANA gehört, dass das System – auf der Basis der SAP-HANA-Datenbank – deutlich einfacher aufgebaut ist als SAP ERP. Dies gilt sowohl für die Systemarchitektur als auch für das Datenmodell.

Aus der vereinfachten Funktionalität resultieren unter anderem geringere Kosten für IT und Wartung und eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit. Die Vereinfachung der Datenstruktur erhöht die Performance des gesamten Systems.

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11. Welche Betriebsformen von SAP S/4HANA gibt es?

SAP S/4HANA kann sowohl On-Premise als auch in der Cloud (Private oder Public Cloud) genutzt werden. Ausserdem sind hybride Szenarien möglich.

  • On-Premise bedeutet, dass die Software mit einer unternehmenseigenen Hardware im eigenen Rechenzentrum betrieben wird. Für den Betrieb und die Administration ist das Unternehmen selbst verantwortlich. Der Vorteil einer solchen Lösung ist, dass die Kontrolle über Hard- und Software komplett beim Unternehmen liegt. Zu den Nachteilen gehört, dass das Unternehmen auch die Kosten – für Personal, Wartung oder Erneuerungen der Hardware – vollständig tragen muss.
  • Bei einer Cloud-Lösung kaufen oder mieten Unternehmen die Software und nutzen die Infrastruktur eines externen Anbieters. Das Unternehmen nimmt also die Dienstleistung eines Providers in Anspruch. Cloud-Lösungen sorgen für mehr Flexibilität und schaffen Transparenz bei den Kosten. Eine eigene Hardware benötigt das Unternehmen nicht mehr.
  • Das hybride Szenario ist eine Mischung aus On-Premise und Cloud – Teile der Geschäftsszenarien verlagert das Unternehmen demnach in die Cloud, andere verbleiben On-Premise.

Bei den Servicemodellen für die Cloud-Lösungen unterscheidet man Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Software Subscription. Erfolgen der Service und das Hosting zum Beispiel durch den Provider und wird die Software abonniert und über das Internet bereitgestellt, handelt es sich um eine SaaS-Lösung.

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12. Wie erfolgt der Umstieg auf SAP S/4HANA?

In der Regel erfolgt der Umstieg in zwei Phasen:

  • erstens eine Vorstudie (auch Pre-Study, Proof of Concept) zur Erarbeitung einer passenden Roadmap und
  • zweitens der eigentlichen Implementierung (in der Regel als technische System Conversion oder Neuimplementierung).

Nach den ersten grundsätzlichen Vorüberlegungen (etwa der Frage nach dem geeigneten Betriebsmodell) folgt in der Regel zunächst die Planung und Erarbeitung einer Roadmap im Rahmen einer Vorstudie.

Dabei wird unter anderem zunächst das Ausgangssystem analysiert und bewertet, zum Beispiel mit Blick auf branchenspezifische Erweiterungen oder Drittanbieter-Anwendungen. In dieser Phase werden zudem die strategischen Zielen, Budgets, Risiken, Kosten und Betriebsmodellen analysiert und bewertet.

In dieser Phase kann auch ein Live-Demo-System aufgesetzt werden, mit dessen Hilfe ein Unternehmen das neue System mit seinen eigenen Daten testen kann.

Zum Abschluss der Vorstudie fasst das beratende Unternehmen die Ergebnisse in einem Report zusammen, der wiederum analysiert und besprochen wird. Es folgt ein konkretes Angebot des Beratungsunternehmens, wie die Migration konkret umgesetzt werden kann.

Nach der Pre-Study schliesst sich – natürlich in der Umsetzung abhängig vom Weg der Implementierung – die eigentliche Umsetzung an. Dazu werden bei der System Conversion zum Beispiel technische Anpassungen im Ausgangssystem vorgenommen und die vorhandenen Daten konsolidiert und harmonisiert.

Danach werden die SAP-HANA-Datenbank und die Anwendungen von SAP S4/HANA installiert, zum Beispiel das Real‐Time‐Reporting und die Bereitstellung der benötigten Fiori Apps. Es folgen Trainings und Tests, Cutover und der Go-live.

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13. Welche Wege zur Implementierung stehen zur Verfügung?

Grundsätzlich stehen drei Wege für den Umstieg auf SAP S/4HANA zur Verfügung:

  • die Neuimplementierung (New Implementation oder Greenfield)
  • die Systemkonvertierung (System Conversion oder Brownfield) und
  • die selektive Migration (Selektive Data Transition, Color-Field-Ansatz oder hybride Strategie, früher: Landscape Transformation)

Bei der Neuimplementierung wird SAP S/4HANA komplett neu installiert, sozusagen „auf der grünen Wiese“. Eine solches, vollständiges Re-Design erfolgt stets nah am SAP-Standard und den Best Practices.

Der Vorteil ist, dass Unternehmen auf diese Weise das volle Potenzial von SAP S/4HANA nutzen können. Der Weg ermöglicht es, sich von Altlasten zu trennen und auf einen Schlag zu einer neuen und zeitgemässen Architektur zu kommen.

Bei einer System Conversion wird das vorhandene SAP-System auf S/4HANA konvertiert – es findet also kein kompletter Neuaufbau statt. Bestehende Prozesse und Entwicklungen werden beim Umstieg auf SAP S/4HANA übertragen. Die mitunter hohe Komplexität des vorhandenen Systems bleibt somit erhalten.

Die selektive Migration basiert auf der System Conversion. Dabei erstellen die Migrationsexperten eine Kopie des bisherigen Systems ohne Daten. Dann stellen sie das leere System auf SAP S/4HANA um und füllen es anschliessend „selektiv“ per Datenmigration mit Altdaten.

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14. Müssen Unternehmen Lizenzkosten sowohl für das laufende SAP-ERP-System als auch für SAP S/4HANA zahlen?

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, die Nutzungsrechte für SAP S/4HANA zu erwerben – ohne aber doppelt Lizenzgebühren zahlen zu müssen.

  • Die eine Variante ist die Flat Fee (Product Conversion),
  • die andere Variante die Contract Conversion.

Mit der Flat Fee zahlt ein Kunde einen Pauschalbetrag. SAP-ERP-Kunden erhalten dafür die Nutzungsrechte für die SAP S/4HANA Enterprise Management Lösung. Wie der Name Product Conversion schon sagt, wandeln Kunden die Lizenz für SAP ERP in eine Lizenz für SAP S/4HANA um.

Für alle anderen Lizenzen gilt dies aber nicht: Für die Engines (also LoB & Industry-Solutions von SAP S/4HANA wie Cash Management, Enterprise Product Engineering u. a.), die nicht zum „Core“ von SAP S/4HANA gehören, müssen Unternehmen separate Lizenzen erwerben. Zudem fallen Lizenzkosten für alle „Named User“ an.

Als Alternative steht die so genannte Contract Conversion zur Verfügung. Das bedeutet: Unternehmen wechseln mit allen SAP-Lizenzen aus dem bisherigen Lizenzmodell in das neue Lizenzmodell von SAP S/4HANA.

Dieses neue Lizenzmodell basiert nun nicht mehr auf der Zahl der Nutzer, sondern orientiert sich an den genutzten Ressourcen. Das neue Lizenzierungsmodell (Digital Access Adoption Program) unterscheidet dabei zwischen direktem (Human Access) und indirektem Anwenderzugriff (Digital Access).

15. Lassen sich Z-Entwicklungen bzw. Eigenentwicklungen sichern oder gehen sie bei der Migration zu SAP S/4HANA verloren?

Viele Unternehmen haben ihre ERP-Systeme im Laufe der Jahre nicht nur durch neue SAP-Erweiterungen angepasst, sondern auch mit Eigenentwicklungen der eigenen Software-Entwickler oder von externen IT-Experten ergänzt und individualisiert – den sogenannten Z-Entwicklungen.

Viele Unternehmen wünschen sich, dass diese Lösungen beim Umstieg auf SAP S/4HANA erhalten werden, auch weil sie mitunter viel Geld gekostet haben. Oder sie weichen dem Wechsel sogar aus, weil sie befürchten, ihre Eigenentwicklungen zu verlieren.

Grundsätzlich ist die Übernahme von Eigenentwicklungen möglich. Sie können – nach einer genauen Analyse im Vorfeld – in der Regel technisch durchaus angepasst und in die neue Umgebung integriert werden.

Dennoch sollten Unternehmen prüfen, ob ein Verzicht auf lange Sicht nicht die bessere Option ist. Denn jede übernommene Eigenentwicklung erhöht die Komplexität und verursacht einen höheren Wartungsaufwand. Zudem können die Anforderungen häufig auch bereits durch entsprechende Apps abgedeckt werden.

Möglicherweise ist der „Cut“ mit einer Neuimplementierung daher strategisch der bessere Weg: Der Umstieg ist eine einmalige Chance, die eigenen Systeme und Prozesse grundlegend neu aufzusetzen und zu vereinfachen.

Weiterführende Links:

16. Wie wird SAP SE in Zukunft SAP S/4HANA weiterentwickeln?

Ja, SAP entwickelt SAP S/4HANA permanent weiter.

Der strategische Weg von SAP führt dabei klar in Richtung Cloud. Strategisch wird das monolithische Kern-ERP-System im Zuge dieser Strategie abgelöst durch immer flexiblere Cloud-Netzwerk-Architekturen, den Composable Suiten.

Ein Schwerpunkt liegt dabei in den Bereichen Integration und bei der Ermöglichung von End-to-End-Prozessen. Die SAP Business Technology Platform ist für SAP die Basis für Integration und Erweiterung.

SAP hat mit RISE with SAP (2021) und mit GROW with SAP (2023) zudem zwei Bundle-Angebote vorgestellt, mit denen der Konzern seinen Kunden mit einer Vielzahl von Lösungen die digitale Transformation und den Weg in die Cloud erleichtern möchte.

  • Mit RISE with SAP bietet SAP „Business Transformation as a Service“. Kern und zentraler Teil des Angebots ist die Cloud – bei RISE with SAP die SAP S/4HANA Cloud, Private Edition (Private Cloud), aber auch die SAP S/4HANA Cloud, Public Edition.
  • GROW with SAP hingegen ist ein Angebot für schnell wachsende Unternehmen oder SAP-Neukunden zur Einführung der SAP S/4HANA Cloud, Public Edition (Public Cloud).

17. Was ist RISE with SAP?

RISE with SAP steht seit Anfang 2021 zur Verfügung.

Mit dieser Lösung bietet SAP seinen Kunden ein Paket aus verschiedenen Lösungen, Methodiken und Services, um sie bei der digitalen Transformation zu unterstützen und ihnen den Weg in die Cloud zu erleichtern.

RISE with SAP besteht aus fünf Kernelementen:

  • der SAP S/4HANA Cloud (Public oder Private Cloud),
  • Business Process Intelligence (BPI),
  • der SAP Business Technology Platform (SAP BTP),
  • dem SAP Business Network (Ariba Network, SAP Logistics Business Network, SAP Asset Intelligence Network)
  • und diversen integrierte Tools und Services (Readiness Check, Custom Code Analyzer u. a.).

RISE with SAP kann sowohl von SAP-Bestands- als auch von SAP-Neukunden genutzt werden, unabhängig von ihrer Grösse, Branche oder dem derzeitig genutzten System (z. B. SAP ECC 6.0 oder auch einem SAP-S/4HANA-On-Premise-System).

Weiterführende Links:

18. Was ist GROW with SAP?

GROW with SAP ist ein kommerzielles Bundle der SAP, das 2023 eingeführt wurde.

Es dient zur schnellen Einführung von SAP S/4HANA Cloud, Public Edition.

Das Paket besteht aus der Public Cloud, Einführungs- und Beschleunigungsservices sowie Community-Zugang und Schulungsangeboten.

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19. Wann müssen Unternehmen auf SAP S/4HANA umstellen?

Ein schneller Umstieg ist zu empfehlen.

Spätestens ab Ende 2027 wird das alte SAP ERP 6.0 nicht mehr unterstützt. Optional können Unternehmen nur noch eine Verlängerung der Wartung bis Ende 2030 in Anspruch nehmen.

Ein Überschreiten der Wartungsgrenze kann gravierende Folgen haben: Fehler und Schwachstellen werden dann im SAP ERP nicht mehr beseitigt. Dadurch entstehen erhebliche Risiken für den Betrieb der Systeme und die betrieblichen Prozesse.

Zudem sollte der Aufwand für die Vorbereitung und Umstellung nach SAP S/4HANA auf keinen Fall unterschätzt werden.

Wenn Unternehmen zu lange mit der Umstellung und Implementierung warten, riskieren sie ausserdem – bei steigender Nachfrage von Unternehmen zum Wartungsende hin – begrenzte Kapazitäten von Umsetzungspartnern.

Ausserdem steigt der Wettbewerbsdruck durch Digitalisierung und Globalisierung. Je früher Unternehmen also die Weichen zu einer zeitgemässen IT-Architektur und zu effizienten Prozessen stellen, umso besser.

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